Vita

Vita


BIOGRAPHIE ANDRÉ EVARD
 
André Evard (1876-1972) ist ein wichtiger Künstler der Schweizer Moderne. Er gilt als Wegbereiter dieser Bewegung, da er sehr früh abstrakt-konstruktive Werke herstellte. Seine Bedeutung in der Kunstgeschichte ist jedoch Großteils noch unbekannt, da sich der Schweizer zeitlebens dem Kunstmarkt verweigert hat und darum auch nie mit einem Galeristen zusammenarbeitete, welcher seine Werke der Allgemeinheit hätte präsentieren können. Dadurch kam es, dass die Bedeutung André Evards für die Entwicklung der Schweizer Avantgarde zunehmend in Vergessenheit geriet und er nicht die Würdigung erhielt, die er verdient. Er blieb zeitlebens ein Einzelgänger, entwickelte von Beginn an eine eigenständige Bildsprache und eine spezifische Sichtweise, die sich auch in seinen Werken wiederspiegelt. Im Laufe seines Lebens entstanden dabei hunderte von Ölgemälden, eine große Zahl an Zeichnungen sowie ca. 2000 bis 3000 Aquarelle und Gouachen.

Tabellarischer Lebenslauf

1876 Geburt in Renan, nahe La Chaux-de-Fonds (Schweiz)
1879 Zieht mit seiner Mutter nach dem Tod seines Vaters in die Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds (Schweiz)
1903 Berufung in den Kulturbeirat von La Chaux-de-Fonds. Eröffnung der „Maison d’Art“ zusammen mit Charles Lauper. Sie vertreiben kunstgewerbliche Produkte im Stil des Art Nouveau.
1904 – 1906 Besuch von Abendkursen an der örtlichen Kunstgewerbeschule „Ecole d’Art“
1906 – 1909 Meisterschüler von Charles L’Eplattenier, dem Begründer des „style sapin“, einer besonderen Ausprägung des Schweizer Jugendstils. Zu Evards Studienfreunden zählen Le Corbusier (mit dem er verschiedene private Villen ausmalt) sowie Georges Aubert, Octave Matthey und Léon Perrin.
1907 Evard, Le Corbusier und Perrin unternehmen Studienreise nach Italien
1908 Erste Collagen und Arbeiten in Emaille entstehen
1913 erste geometrisch-abstrakte Kompositionen mit kubistischen Zügen entstehen
1923 – 1927 Lebt und arbeitet in Paris. Evard stellt u.a. im Salon d’Automne und im Salon des Indépendants aus. Begegnung mit Braque, Delaunay, Léger, Mondrian. Theo van Doesburg will Evard zur Mitarbeit in der „De Stijl“-Gruppe gewinnen.
1924 – 1926 zahlreiche konstruktive Arbeiten entstehen.
1936 Teilnahme an der Zürcher Ausstellung „Zeitprobleme der Schweizer Malerei und Plastik“
1937 Evard wird Mitglied der neugegründeten Künstlergruppe „Allianz“
1951 Retroperspektive im Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds
1972 Tod in Le Locle (Schweiz)