Les Roses, 1923

Les Roses, 1923

Les Roses
1923
Öl auf Leinwand
27 x 35 cm

Das Bild „Les Roses“ steht am Beginn einer beeindruckenden Bildserie, in der Evard sein gegenständliches Motiv Schritt für Schritt in ein Gefüge aus geometrischen Flächen überführte und mit einem konstruktiven Liniennetz verspannte.

Das Werk weist eine impressionistisch zarte Farbigkeit auf und vereint, wie schon die beiden Bilder „Kubistische Komposition“ von 1913 und „Stillleben mit Brot“ von 1919 zwei unterschiedliche Gestaltungskonzeptionen. Das gegenständlich aufgefasste Rosenstillleben befindet sich in einer nicht eindeutig identifizierbaren Raumsituation, in der sich die Kanten des in geometrische Abschnitte aufgegliederten Tisches mit dem vertikalen und horizontalen Rahmen eines Fensters im Hintergrund verschränken.

Die weiße, kugelförmige Vase sowie die roten, kugeligen Blüten betonen hingegen die körperhafte Erscheinung des zentralen Motivs. Angesichts einer einzelnen, überraschend zeichnerisch aufgefassten, grauen Rosenblüte lässt sich erahnen, wie es innerhalb der Rosenserie weiterging: Die Blumen verlieren ihre Gegenstandsfarbe, werden in Kreissegmente zerteilt und in einen Flächenplan einbezogen, der die Trennung von Vorder- und Hintergrund vollkommen aufhebt.