Ein Schweizer Maler der Moderne

Abstrakte Komposition, 1925, Öl auf Hartfaserplatte, 45 x 45 cm

Abstrakte Komposition, 1925

JMG2029
JMG30
JMG2032

Abstrakte Komposition, 1925, 45 x 45 cm, Öl auf Hartfaserplatte (1-3)

Die Bildserie „Abstrakte Komposition“ aus dem Jahr 1925 des Schweizer Künstlers André Evard (45 x 45 cm, Öl auf Hartfaserplatte) zeigt eindrucksvoll seine konsequente Auseinandersetzung mit geometrischer Abstraktion und Farbharmonien. Die drei Werke basieren auf demselben konstruktiven Aufbau, variieren jedoch stark in Farbgebung und atmosphärischer Wirkung. In der ersten Variante arbeitet Evard mit einer fein abgestimmten Farbpalette aus Pastelltönen wie Rosa, Hellgelb, Aquagrün und Blauschattierungen, kombiniert mit intensiveren Akzenten in Dunkelrot und Kobaltblau. Vor schwarzem Hintergrund entfalten die geometrischen Flächen eine fast schwebende Wirkung, die an architektonische Skizzen oder gläserne Konstruktionen erinnert. Die Komposition wirkt poetisch, fragil und reflektierend. Im zweiten Bild dominiert ein kräftiger Orangeton den Hintergrund, während die Formen selbst fast monochrom in Kobaltblau, Schwarz und Grautönen gehalten sind. Die Oberfläche wirkt rauer, die Komposition strenger und architektonisch massiver. Der Gesamteindruck ist kraftvoll und spannungsgeladen. In der dritten Version schließlich entfaltet sich eine besonders lebendige Farbigkeit: Ein warmer Gelbton als Hintergrund trifft auf Primärfarben wie Rot, Blau und Gelb, ergänzt durch Orange, Schwarz und helle Pastelltöne. Trotz der Farbfülle bleibt die Komposition streng gegliedert, die Flächenverteilung rhythmisch und klar. Es entsteht ein lebendiger, fast festlicher Eindruck, der an Buntglasfenster erinnert. Insgesamt demonstriert diese Werkserie Evards Fähigkeit, durch gezielte Farbvariation innerhalb eines fixen geometrischen Schemas vollkommen unterschiedliche Ausdruckswerte zu erzeugen. Seine Malerei sucht nach einer harmonischen Verbindung von Struktur und Farbe und macht ihn zu einem der bedeutendsten Wegbereiter der konkreten Kunst in der Schweiz. Der Wechsel zwischen kühlen und warmen Tonwerten, zwischen Transparenz und Opazität, eröffnet ein faszinierendes Spannungsfeld zwischen Form, Licht und Emotion.