Das Ölgemälde „Braune Rosen“ von 1924 scheint eine Vorarbeit zum Werk „Gelbe Rosen“ aus dem gleichen Jahr darzustellen. Wir finden hier eine nahezu identische Komposition, das Bild ist jedoch insgesamt blasser, der Hintergrund sowie viele Farbflächen, die in den „Gelben Rosen“ ausgemalt wurden, sind hier noch in Weiß gehalten. Im Kontrast zur zarten Farbgebung des Werkes stehen die kräftigen Brauntöne in den linken Kreissegmenten – den titelgebenden braunen Rosen. Wählt Evard hier die braune Farbe, um auf die „Verwesung“ der Rosen hinzuweisen, die er auf dem Höhepunkt seiner konstruktiven Phase zunehmend in geometrische Formen auflösen wird? Mag das Werk somit einerseits einen Skizzencharakter haben, bekommt es durch diese kräftigen Brauntöne doch eine ganz eigene Note und Bedeutungsebene.