Das Stillleben von André Evard aus dem Jahre 1928 vereint klassische Bildmotive mit der Klarheit der Moderne. Auf einem Tisch arrangiert der Künstler Früchte, ein Weinglas und eine Flasche – nun vollends aufgelöst in geometrisch stilisierte Formen. Die Objekte sind durch harte Konturen voneinander abgegrenzt und in flächigen Farbsegmenten dargestellt, die den gesamten Bildraum füllen. Interessant ist hier auch die gekonnte Verbindung von eckigen und runden Formen. So entsteht eine harmonische Komposition, die von dunklen Rottönen dominiert wird. Evard spielt mit Fläche und Raum, Licht und Schatten: mittels markanter Linienführung verlegt er hier den Fluchtpunkt in die Bildmitte und bringt damit trotz der flächigen Gestaltung und reduzierten Formensprache noch eine Tiefenwirkung ein. Die Komposition zeugt von Evards Auseinandersetzung mit dem Kubismus sowie seiner Suche nach einer harmonischen Bildstruktur und steht damit exemplarisch für sein Schaffen der späten 1920er Jahre.