Dieses Stillleben von 1918 stellt rote Blumen in einer Vase dar. Die kugelförmige Vase steht auf einer braunen Säule, der Hintergrund ist in Weiß gehalten, Evard scheint hier einen weißen Vorhang anzudeuten. Zwei weitere Bildgegenstände fallen ins Auge und verleihen dem Werk einen rätselhaften Charakter: Auf dem Podest unter der Vase liegt ein Papier, vermutlich handelt es sich um einen Brief. In der hinteren linken Ecke steht eine kleine Statue, die der Maler in der gleichen Farbe wie den Hintergrund gestaltet, weshalb sie fast mit ihm zu verschmelzen scheint. Es handelt sich um eine Figur, die stehend aber mit leicht geknickten Beinen gezeigt wird, die Arme hat sie vor die Brust genommen, die Haltung ist leicht gebückt. Sie ist halb vom Betrachter abgewandt, das kaum erkenntliche Gesicht wird im Profil gezeigt. Wen stellt diese mysteriöse Statue dar? Warum steht sie geisterhaft in der hintersten Ecke des Podestes und scheint mehr dem Hinter- als dem Vordergrund anzugehören? In welcher Verbindung steht sie zu dem ebenso geheimnisvollen Schriftstück? Dieses Bild Evards gibt Rätsel auf. So entsteht ein Stillleben, das voller verborgener Geschichten zu stecken scheint.